Keine Angst vor Erste-Hilfe-Einsätzen

Erste-Hilfe-Aktion der Feuerwehrschüler der GOS Massen in Zusammenarbeit mit dem DRK Kreisverband Lausitz e.V. im März 2023, ©Amt Kleine Elster

Auch wenn jede Menge Aufregung im Spiel war, haben die Schülerinnen und Schüler die Übung gut gemeistert. (Foto: Sarah Große)

31.05.2023

Schon von weitem sieht man ein Warndreieck am Massener Feuerwehrdepot stehen. Ein Kleinbus steht schräg an der Wand des Gerätehauses. Am Lenkrad sitzt eine junge Frau mit blutender Kopfplatzwunde, sie wirkt orientierungslos. Glücklicherweise sind die Ersthelfer schon Vorort, helfen der Frau aus dem Wagen, versorgen die Wunde und wickeln sie in eine Rettungsdecke. Auch im Gerätehaus ist die Stimmung angespannt. Ein Verletzter wurde aufgefunden. Wie die Situation vermuten lässt, ist der Tisch einer Bierzeltgarnitur aus einem Regal gerutscht und hat den Mann zu Fall gebracht. Am Hinterkopf klafft eine stark blutende Wunde, seine Hand weist Quetschungen auf, das Atmen fällt ihm schwer.

Wer in solche Unfallsituationen hineingerät, muss schnell handeln. Jede Minute zählt. Die Verletzten müssen betreut, Wunden versorgt und der Rettungsdienst gerufen werden. Im Straßenverkehr muss auch die Unfallstelle abgesichert werden. Das Herz schlägt schneller, tausend Gedanken rasen durch den Kopf. Nicht selten stehen Ersthelfer vor Unfallopfern und sind schlichtweg überfordert. Sie wissen nicht, was zu tun ist, wollen nichts falsch machen, haben Scham vor Berührungen.

Um Angst und Nervosität vor Situationen wie diesen zu nehmen, durften die Feuerwehrschüler der Grund- und Oberschule Massen vor kurzem üben. Als Abschluss der Unterrichtseinheit „Erste Hilfe“ hatte Amtsbrandmeister Oliver Ittner mit der Unterstützung des DRK-Kreisverbandes Lausitz eine große Aktion geplant. Als vermeintliche Unfallopfer hatten sich Mitarbeiter der Amtsverwaltung und der Gemeinde Massen bereiterklärt, die mit künstlichem Blut und Theaterschminke teilweise täuschend echte Wunden aufgemalt bekamen.

In vier Gruppen aufgeteilt, mussten sich die Schülerinnen und Schüler ohne Vorwarnung jeweils einer Situation stellen. Der oben beschriebene Verkehrsunfall war gestellt worden, ebenso wie der Unfall mit der Bierzeltgarnitur. Auch einen Treppensturz und eine Schnittverletzung durch ein großes Küchenmesser galt es zu verarzten. Lehrer und DRK-Mitarbeiter beobachteten die Situation, achteten auf den Umgang mit dem Patienten, die Versorgung der Wunden, die richtige Reihenfolge und machten Notizen. Nach etwa einer halben Stunde trafen sich Opfer, Helfer und Beobachter dann gemeinsam im Aufenthaltsraum der Massener Feuerwehr, um die Übung auszuwerten.

Dabei waren sich alle Schüler einig, dass die Situationen alle sehr herausfordernd waren. Auch die Angst etwas falsch zu machen, trieb die Jugendlichen um. DRK-Ausbilder Jens Brandes konnte jedoch alle beruhigen: „Was ich heute hier gesehen habe, war wirklich von allen eine gute Leistung. Ihr könnt stolz auf euch sein! Und was ich euch für die Zukunft mit auf den Weg geben kann, ist: Nur Mut! Das Einzige, was man falsch machen kann, ist nicht zu helfen.“

Ein großes Dankeschön gilt an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich dem DRK Kreisverband Lausitz e.V., der die Ersthelfer-Ausbildung der Schüler und die Erste-Hilfe-Übung tatkräftig mit Personal und Material unterstützte und somit überhaupt ermöglichte.

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